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15. Juni 2018

Krauss: Unterschriftenaktion gegen Deutschklassen ist ideologisch motivierte Arbeitsverweigerung auf Kosten der Kinder

Aktuelle Zahlen beweisen, dass bisheriger Weg falsch war – jetzt kommt der richtige. Als „rein ideologisch motivierten Aufruf zur Arbeitsverweigerung“ bezeichnet der Bildungs- und Jugendsprecher der Wiener FPÖ, Stadtrat Maximilian Krauss, die aktuellen Versuche aus dem SPÖ-Umfeld, bei Schuldirektoren Unterschriften gegen die von der Bundesregierung beschlossenen Deutschklassen zu sammeln und so „gegen die Bundesregierung zu hetzen, der die SPÖ nicht mehr angehört“.

Die Deutschklassen seien jetzt ein wichtiger und richtiger Schritt; den Versäumnissen der vergangenen Jahre – die SPÖ war jahrelang für die Bildungsagenden verantwortlich – gegenzusteuern. 

Die Zahlen sind alarmierend: Während Schüler ohne Migrationshintergrund beim Wiener Lesetest im Jahr 2016 mit 552 Punkten weit über dem internationalen Durchschnitt von 521 Punkten liegen, hinken Schüler mit Migrationshintergrund mit einem Schnitt von 500 Punkten deutlich nach. Fakt ist: jeder fünfte Volkschüler kann schlecht lesen, bei den Risikoschülern haben neun von zehn Migrationshintergrund. Österreichische Schüler liegen im Gesamtergebnis beim Lesen im internationalen Vergleich auf Rang 16. Nach vier Jahren Volkschule können vier von zehn Kindern nicht sinnerfassend lesen. „Für ein Land wie Österreich, das sich eines der teuersten Bildungssysteme überhaupt leistet, ein inakzeptables Ergebnis“, so Krauss. 

Für die PISA-Studie 2015 wurden weltweit mehr als eine halbe Million 15-jährige Schüler in 72 Ländern in Lesen, Mathematik und Naturwissenschaften getestet. In Österreich weisen die Leistungen der Einwandererkinder eine deutlich höhere Differenz zu den autochthonen Kindern auf als in anderen Ländern. Der Anteil an besonders leistungsschwachen Kindern unter den Schülern mit Mitgrationshintergrund liegt in Österreich etwa zweieinhalb Mal so hoch wie etwa bei deutschen Schülern. Der OECD-Durchschnitt liegt bei 1 zu 1,7. Der Anteil jener ausländischen Jugendlichen, die in allen drei Testgebieten mindestens grundlegende Kenntnisse aufweisen, liegt in Österreich sogar nur bei 47 Prozent. Der OECD-Durchschnitt liegt bei rund 55 Prozent. „Das heißt: Unsere Migranten sind besonders schwach“, analysiert Krauss.

Die Entwicklungen blieben natürlich auch den Lehrern nicht verborgen. Weil immer weniger Kinder die Anforderungen für den Übertritt ins Gymnasium erreichen, würden bessere Abschlussnoten – oft auf Druck von oben - „verschenkt“, die Bildungsschwächen blieben freilich. „Als Rezept hat die SPÖ hier die Neue Mittelschule erfunden, in denen man Schwächen besser kaschieren und verfestigen will. Hauptsache es fällt nicht auf, was das System vorher schon verbockt hat“, weiß Krauss. Denn eine Studie aus dem Jahr 2017 beweist: Auch jeder fünfte 15-jährige kann nach neun Jahren Schulpflicht nicht sinnerfassend lesen. Krauss analysiert: „Wer nach der Volkschule nicht lesen kann, lernt es im aktuellen Schulsystem auch in der NMS nicht mehr. Diesen Schülern schenkt man dann einen positiven Schulabschluss und stößt sie auf einen Arbeitsmarkt, der durch Konkurrenz aus dem Ausland, durch immer höhere Anforderungen und nicht zuletzt die Automatisierung immer härter wird. Dieses Vorgehen ist eigentlich ein schweres Vergehen an der Jugend!“, so Krauss.

Die Folgen sind dementsprechend verheerend: Laut EUROSTAT lag die Arbeitslosigkeit der 15- bis 24-Jährigen in Österreich im Jahr 2017 bei 9,8 %. Krauss: „Aus zahlreichen Gesprächen mit Arbeitgebern wissen wir: Früher gab es ohne Schulabschluss kaum Chancen auf einen Lehrplatz. Heute vertrauen immer weniger Lehrherren einem guten Schulabschluss – sie testen potentielle Lehrlinge selbst, mit dem Ergebnis, dass sie häufig keine Lehrlinge finden, die ausreichend Lesen, Schreiben und Rechnen können. Und das nach neun Jahren Schulpflicht - das muss man sich einmal vorstellen!“ ist Krauss überzeugt, dass es jetzt Maßnahmen gegen diese Abwärtsspirale geben muss.

„Deutschklassen sind aktuell die wichtigste Maßnahme, diesen Teufelskreis zu durchbrechen. Wer die Unterrichtssprache nicht beherrscht, kann keine Inhalte aufnehmen und keine Bildung erwerben. Ohne Bildung kein Job, ohne Job kein Geld, ohne Geld kein selbstbestimmtes Leben und Abhängigkeit von Transferleistungen. Ich werde den Verdacht fast nicht los, dass die SPÖ genau darauf abzielt, um so vom Sozialstaat abhängige Wähler verlässlich an sich zu binden“, so Krauss.

Krauss will auch SPÖ-nahe Lehrer und Direktoren ermutigen, einmal die ideologische Brille abzunehmen und einzugestehen, dass es so nicht weitergehen könne. „Überlegen Sie bitte, was der bisherige Weg für Ergebnisse erzielt hat und welche Chancen der neue Weg mit sich bringt. Schließlich geht es hier um die Zukunft einer ganzen Generation“, appelliert Krauss. Letztendlich seien die Deutschklassen beschlossen und umzusetzen. 

Zu Guter Letzt führt Krauss eine aktuelle Umfrage (April 2018, Hajek) ins Treffen, wonach 83 % der Österreicher die Einführung von Deutschklassen für sinnvoll erachten.

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